Die SPD-Fraktion beantragt die Beratung und Abstimmung des nachfolgenden Antrag
Der Rat der Stadt Bad Salzuflen beschließt:
- Der Grundschulverbund Schötmar-Holzhausen wird aufgelöst.
- Die Grundschule Holzhausen wird zukünftig als selbstständiger zweizügiger Schulstandort geführt. Die Schuleinzugsbezirke werden hierzu so verändert, dass die Schülerinnen und Schüler aus dem ehemaligen Schuleinzugsbezirk Retzen der wiedergegründeten Grundschule Holzhausen zugeordnet werden.
- Der Beschluss, die Grundschule Wasserfuhr dreizügig zu führen, wird aufgehoben.
- Das JugendHAUS in Holzhausen wird in der Art saniert, dass eine multifunktionale Nutzung für Zwecke der örtlichen Gemeinschaft einerseits als auch für solche der Kinderbetreuung (bspw. als Speise-, Spiel- oder Ruheraum) andererseits ermöglicht wird. Dabei soll auch das umliegende Gelände entwickelt werden.
- Die derzeit im Gebäudekomplex des Schulstandorts Holzhausen durch eine Kindertageseinrichtung genutzten Räumlichkeiten sollen durch ein neu zu errichtendes Gebäude neben dem JugendHAUS in Holzhausen, bei gleicher Nutzung, ersetzt werden.
Begründung
Der Antrag soll im Rahmen einer Gesamtlösung verschiedene Probleme im Stadtgebiet in einem Zuge auflösen:
Zu 1.: Momentan besteht ein Schulverbund zwischen den Grundschulstandorten in Schötmar und Holzhausen. Aufgrund dieses Verbundes ist die Grundschule (GS) Schötmar gezwungen, Teile ihrer Lehrkapazitäten an die Klassen in Holzhausen abzutreten. Die GS Schötmar weist allerdings ihrerseits einen erhöhten Bedarf an individueller Förderung ihrer Schülerinnen und Schüler auf, so dass der dortigen Schulleitung eine verstärkte Fokussierung auf diese Gruppe ermöglicht werden sollte. Dies könnte durch eine Auflösung des Schulverbundes erreicht werden. Gegebenenfalls verbessern sich durch eine solche Umstrukturierung auch die Aussichten darauf, Förderungen des Landes zu erhalten, die speziell auf Problemlagen wie bei den örtlichen Gegebenheiten zugeschnitten sind.
Zu 2.: Anstelle des Schulverbundes stünden nach der Auflösung des Schulverbundes die beiden selbstständigen GSen Schötmar und Holzhausen. Damit in Holzhausen die notwendige Anzahl an Schülerinnen und Schülern zur Erreichung der Zweizügigkeit erreicht wird, sind die Schuleinzugsbezirke so zu verändern, dass die bisher der GS Wasserfuhr zugeordneten Gebiete in den Ortsteilen Grastrup, Retzen und Papenhausen dem neu festzulegenden Schuleinzugsbezirk für die GS Holzhausen angegliedert werden. Aus der DS. 268/2021 und ihrer Anlage ist ersichtlich, dass diesem neuen Bezirk einer GS Holzhausen im laufenden Schuljahr 2021/22 47 Schulanfängerinnen und -anfänger (13 davon aus dem ehemaligen Grundschulbezirk Retzen) unterfielen und eine beständige Zweizügigkeit möglich erscheint.
Zu 3.: Eine auf diese Weise vorgenommene Verschiebung der Zuständigkeiten würde in den kommenden Jahren einigen Druck von der GS Wasserfuhr nehmen, wodurch wiederum eine Sanierung des Bestandsgebäudes möglich wäre. Ein kostenintensiverer Neubau, dem zudem gegebenenfalls die Fläche des Sportplatzes in Ehrsen geopfert werden müsste, wäre obsolet.
Zu 4.: Das JugendHAUS in Holzhausen mit seinem umliegenden Gelände bildet für den Ortsteil Holzhausen den Ortsmittelpunkt. Jedoch steht das denkmalgeschützte Gebäude, insbesondere auch wegen seines schlechten Sanierungszustandes, seit geraumer Zeit leer. Im Interesse der Dorfgemeinschaft ist anzustreben, dass Haus grundlegend zu sanieren. Hierzu sind im Haushalt für 2022 1,8 Mio € eingeplant. Bislang fehlt es allerdings an einer diese Investitionen rechtfertigenden Verwendung. Das Gebäude sollte in der Art und Weise saniert werden, dass eine multifunktionale Nutzung gewährleistet ist. So könnte eine angegliederte Kindertagesstätte (Kita; siehe unten) den Hauptraum als Speisesaal verwenden, während dieser abends oder an Wochenenden als Gemeinschaftshaus dient. Hierbei ist nicht allein auf die vorhandene Nachfrage durch örtliche Vereine abzustellen. Vielmehr setzt die Gründung neuer Gruppen voraus, dass lokal überhaupt ein Angebot besteht, das ein Zusammentreffen außerhalb privater Räume ermöglicht.
Zu 5.: Neben dem JugendHAUS ist eine Kita zu errichten, welche erstgenanntes Gebäude partiell mit nutzt (siehe oben). Diese Einrichtung soll als Ersatz für die Räumlichkeiten der aktuell im westlichen Trakt des Grundschulgebäudeensambles untergebrachten Kita dienen. Es würde sich lediglich um eine Verlagerung um weniger als 300 Meter Luftlinie handeln. Für Eltern wie auch Kinder gäbe es somit keine größere Umgewöhnung in ihrem Alltag. Ein Umzug wäre nötig, da durch einen Aufwuchs der GS Holzhausen angesichts einer räumlich stark zu vergrößernden OGS und eines ab 2026 geltenden Rechtsanspruchs auf Ganztagsbetreuung nicht damit zu rechnen, dass sowohl Kita als auch GS Holzhausen nebeneinander in dem Gebäudekomplex existieren könnten. Der Grundschulstandort böte aber die unkomplizierte Möglichkeit zur Erweiterung. Ferner könnte auf dem jetzt von der Kita genutzten Hof ein Mensagebäude entstehen, um den Bedarfen moderner Ganztagsbetreuung gerecht zu werden.
Der Antrag dient folglich den strategischen Zielen:
Kinder, Jugend und Bildung (individuellere Fördermöglichkeiten; Sicherstellung der Beschulung im eigenen Ortsteil; attraktivere neue Räumlichkeiten für eine Kita im Umfeld der GS Holzhausen);
Ehrenamt, Ortsteile und Zukunft der Stadtgesellschaft (Nutzungsmöglichkeit des JugendHAUSes in Holzhausen als Dorfgemeinschaftshaus);
Solide Finanzen und CO2-Neutralität (Kosten- und Ressourcenersparnis durch eine Sanierung und lediglich kleinere Neubauten, als den einer gesamten Grundschule)