Es gab Zeiten, da mussten Autofahrer, sobald sie am Urlaubsort ankamen, die Windschutzscheibe ihres Fahrzeugs mit einem Insektenschwamm mühevoll säubern. Diese Zeiten sind längst vorbei.
Bienen und Insekten vor Ort schützen
Zahlreiche Institutionen haben in ihren Jahresberichten den Insektenverlust dokumentiert und die Folgen aufgezeigt. Auch ein Großteil der Nahrungsmittel, die wir zu uns nehmen, hängt maßgeblich von der Bestäubung durch Insekten ab.
Dadurch, dass wir den Insektenverlust zulassen, sägen wir an dem Ast, auf dem wir sitzen. Was kann man also dagegen tun?
WissenschaftlerInnen haben in Stuttgart hierzu einen 9-Punkte-Plan veröffentlicht, der beispielhaft ist. Er beinhaltet folgende Einzelmaßnahmen:
1. Einschränkung des Pestizideinsatzes in der Landwirtschaft
2. Extensivierung der Landwirtschaft
3. Erhöhung der Artenvielfalt des Grünlandes
4. Pflege von Naturschutzgebieten
5. Mehr Natur im öffentlichen Raum
6. Gegen Lichtverschmutzung angehen
7. Forschungs- und Bildungsoffensive
8. Förderung von Wildbestäubern
9. Öffentlichkeitsarbeit
SPD-Anträge erfolgreich
Nicht alle Themen sind auf kommunaler Ebene zu belegen. Einige aber schon.
Die SPD in Bad Salzuflen hat im Ausschuss für Klima und Umwelt einen Antrag zur veränderten Pflegeweise der öffentlichen Grünflächen gestellt.
Zur Erhöhung der Artenvielfalt soll die Häufigkeit des Mähens künftig reduziert werden. Dazu soll durch Aussaat eine Vermehrung der Pflanzenarten erreicht werden.
Die Mahd soll künftig außerdem abgeräumt werden, um das Erdrücken und die Vergärung des Untergrundes auszuschließen. Unser Antrag wurde mit Mehrheit angenommen.
Ebenso hat die SPD in Bad Salzuflen die Überprüfung der Nutzung von landwirtschaftlich genutzten Straßenrändern beantragt.
Die Reduzierung von landwirtschaftlicher Nutzung und Düngung lässt mehr natürlichen Lebensraum für Insekten entstehen. Die SPD erwartet eine Flächenverfügbarkeit von mehreren Hektar.
Noch eine Maßnahme: Auf vielen städtischen Grundflächen sind Blühwiesen gesät worden. 2019 haben sich diese Flächen gegenüber 2018 bereits vervielfacht.
Viele Bürger sind dem Beispiel der Stadt gefolgt, indem sie das von der Stadt kostenlos ausgegebene Saatgut von Wildblumenwiesen auf eigenen Grundstücken ausgesät haben.
Erfolgreichen Weg weitergehen
Darüber hinaus sollten wir uns auch den anderen Punkten nach und nach zuwenden.