Da Schötmar jedoch auch immer wieder mit Herausforderungen konfrontiert wird, die es sonst in keinem Ortsteil Bad Salzuflens gibt, bleibt ein großer Teil des Potenzials leider oft ungenutzt. Und jetzt, da die aufwändige Sanierung der Kernstadt abgeschlossen ist, sollte der zweitgrößte Ortsteil Bad Salzuflens auch endlich zum Zuge kommen.
Die SPD fordert seit Langem einen Modernisierungsschub für Schötmar. Denn schon der Begriff macht deutlich, dass es bei dem Vorhaben um etwas Großes und Grundsätzliches geht. Also nicht nur um frische Farbe an den Bushaltestellen oder um neue Blumenbeete.
Mit dem Masterplan, der vom Büro STEG NRW in Dortmund erarbeitet wurde, könnte dieser dringend erforderliche Schub tatsächlich erfolgen. In dem Masterplan, der vom Rat beschlossen und der Stadtverwaltung in Auftrag gegeben wurde, fließt vieles mit ein, was Schötmar nachhaltig nach vorn bringen kann.
Stärken, Schwächen, Ziele und Wünsche, die über ein Bürgerbeteiligungsverfahren aufgenommen wurden, greift der Masterplan auf. Das Ergebnis ist ein sogenanntes Zielsystem mit 42 Maßnahmen und Projekten.
Natürlich ist das Ganze nicht kostenlos umzusetzen, doch erste Fördergelder des Landes sind bereits zugesagt worden. Nun gilt es, Stärken zu stärken und Probleme konstruktiv zu beheben. Eine Übersicht.
Zu den Stärken:
Das Büro Stadtkinder aus Dortmund, das ebenfalls in das Projekt Masterplan einbezogen wurde, hat besonders großes Potenzial für die Aufenthaltsqualität in Schötmar erkannt.
Werre und Bega, die Hoffmannswiesen, der East-Yorkshire- und der Schlosspark bieten Freiräume im Grünen, in denen sich jeder Mensch wohlfühlen kann.
Sogar urbane Räumen, wie die Plätze am Markt, an der Kilianskirche und vor dem Bahnhof, verfügen über dieses Potenzial. Man muss es nur nutzbar machen.
Auch eine Verbesserung der Mobilität würde Schötmar guttun. Die Schloss- und die Begastraße sollten vom Individualverkehr entlastet werden.
Gleichzeitig ließen sich Bahn- und Stadtbus sowie Fuß- und Radwegeverbindungen besser miteinander vernetzen. Worauf warten wir noch?
Besser heute als morgen sollte auch der Wirtschaftsstandort Schötmar eine Stärkung erfahren.
Immerhin tragen die Gewerbegebiete und die Infrastruktur des Ortsteils maßgeblich zu der gesamtstädtischen Produktivität bei. Vor allem die regionale Einbindung des Messezentrums lässt sich optimieren.
Mit dem Schulzentrum Lohfeld gibt es in Schötmar ein breites und modernes Bildungsangebot.
Zahlreiche Einrichtungen der sozialen Infrastruktur wie Jugendzentrum und Musikschule machen den Ortsteil für Kinder und Jugendliche zusätzlich interessant. Wo sich weitere Möglichkeiten der Optimierung bieten, sollten sie auch genutzt werden.
Zu den Problemen:
Die soziokulturelle Entwicklung des Stadtteils ist alles andere als optimal. Sozial schwache Milieus mit hoher Arbeitslosigkeit und einem hohen Migrantenanteil bieten wenig Entwicklungschancen – auch nicht für die Menschen, die darin leben. Hier muss vor allem die Politik tätig werden, um die Ausweitung zu verhindern.
In diesem Zusammenhang müssen auch Lösungen für die Probleme des Einzelhandels und der Gastronomie erarbeitet werden. Denn der Leerstand ist schon lange nicht mehr zu übersehen. Selbst in markanten Gebäuden (z. B. Korf, Pott) und an exponierten Stellen fehlen Geschäfte sowie Lokale. Und Leerstand bewirkt schließlich weiteren Leerstand.
Der Masterplan Schötmar kommt gewiss nicht zu früh. Doch hoffentlich auch nicht zu spät. Die SPD Bad Salzuflen wird die Umsetzung des Plans weiter unterstützen.
Jetzt reinsehen: Masterplan Schötmar